Weinkönigin Saskia I.
Weinkönigin Saskia und Weinknecht Oliver bilden ein perfektes Team
Nach vier Jahren hat Keltern im September eine neue Weinkönigin bekommen. Beim Weinfest wurde die Krone der Weinkönigin Saskia Drapa (23) von ihrer Vorgängerin Nadine Schmid aufgesetzt. Nun sind fast zwei ereignisreiche Monate im Amt bereits vergangen, die Weinkönigin und ihr Weinknecht Oliver Kern (24) sind mit ihren Repräsentationsaufgaben inzwischen schon vertraut. „Die Amtseinführung war toll!“, erinnert sich Saskia I., „leider hat es fürchterlich geregnet, als Oli und ich in der Kutsche vorgefahren sind. Wir hatten ein Dach, aber die Musiker vom Musikverein Ellmendingen, die uns begleitet haben, waren völlig durchnässt.“ Weinknecht Oliver, der von seinem Vorgänger Tobias Kern keine Krone, aber einen kräftigen Händedruck zur Amtsübergabe bekam, fügt lachend hinzu: „Oh ja, wir haben beim Weinfest vor der Winzerhalle ordentlich nasse Füße bekommen, aber wir haben mit den Gästen gesungen, getanzt und den heimischen Wein genossen. Es war ein richtig schönes Fest!“
Zumeist kamen die Königlichen Hoheiten der Weingemeinde bislang aus den Reihen des Musikvereins Ellmendingen. In diesem Jahr kam es aber anders. Bei ihrem Nebenjob in einer Physiotherapiepraxis wurde Saskia Drapa von ihrer Kollegin und MVE-Mitglied Isabell Hoppe-Deeg angesprochen und gefragt, ob sie nicht Lust habe, Weinkönigin in Keltern zu werden. Nach ein paar weiteren erklärenden Gesprächen stand für sie fest: Ja, das ist eine spannende und großartige Aufgabe, die sie gerne übernehmen würde. Und Saskia Drapa hatte auch gleich eine gute Idee für den neuen Weinknecht: Sie fand Oliver Kern, ihren Freund aus Kindertagen, perfekt dafür geeignet. „Wir sind schon so lange miteinander befreundet; seit wir sieben oder acht Jahre alt waren. Wir kennen uns gut, verstehen uns großartig und haben viel Spaß miteinander“, beschreibt die Weinkönigin das neue und doch schon lange aufeinander eingespielte Team.
Ein bisschen Überredungskunst war erst nötig, bis sie Oliver Kern die Idee schmackhaft machen konnte, weil er sehr arbeitsreiche Monate hinter sich hatte. „Aber jetzt finden wir es beide großartig, gemeinsam zu den Festen zu gehen und unseren guten Wein aus Keltern zu repräsentieren“, bekräftigt der Weinknecht, der von Königin Saskia „intern ‚mein Weinkönig‘ genannt wird“, wie sie mit charmantem und zugleich freundschaftlich breitem Lächeln zugibt. Oliver Kern hatte im Februar erst seine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse erfolgreich abgeschlossen. Er ist als Privatkundenberater in den Filialen Weiler und Ellmendingen zu finden. Daneben hat er im Juni er eine Fortbildung an der sparkasseneigenen Akademie in Stuttgart begonnen. Nach einer Selbstlernphase und dem dreiwöchigen Präsenzunterricht wird Oliver Kern dort im Februar seine Prüfung zum Bankfachwirt ablegen. Er ist leidenschaftlicher Fußballspieler von Kindesbeinen an und war lange Jugendtrainer beim TUS Ellmendingen, angefangen bei den Bambini. „Das Jugendtraining musste ich im Sommer aufgeben“, bedauert Weinknecht Oliver, „es wurde einfach zu viel neben dem Job und dem Lernen, aber ich spiele natürlich weiter im Verein.“
Auch Weinkönigin Saskia ist eine Sportskanone. Sie reitet und hat sechs Jahre lang mit anderen das Kinderturnen betreut. Seit ihrem siebten Lebensjahr spielte sie außerdem Basketball beim erfolgreichen örtlichen Verein Grüner Stern Keltern, gab dies aber im Abitur auf. „Nach dem Abi 2018 bin ich für drei Monate als Au Pair zu einer deutschen Familie nach Namibia gegangen, war dann über Weihnachten wieder daheim und habe anschließend Australien und Bali als Backpackerin bereist. In Australien habe ich außerdem ein einmonatiges Praktikum in einem bilingualen Kindergarten absolviert“, berichtet Saskia Drapa. Zum Wintersemester 2019 hat sie ihr Studium der Wirtschafts- und Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Personalentwicklung aufgenommen und wird demnächst ihre Bachelorarbeit fertigstellen. „Danach würde ich gerne noch das Masterstudium anschließen, am liebsten an der Hochschule Pforzheim.“, ergänzt sie.
Das neue Repräsentantenpaar ist in Keltern schon recht bekannt, denn beide haben hier ihre Kindheit und Jugend verbracht und sind tief verwurzelt. Viele Kontakte haben sie auch durch ihre Vereinsmitgliedschaften und insbesondere ihre dortige Jugendarbeit. Die Kelterner konnten beide oder einen von ihnen schon bei einigen Gelegenheiten wie beim Kelterfest, Weinwandertag, Krautschneiden, auf dem Kirwemärktle und beim Weideabtrieb treffen. Wegen anderer Verpflichtungen können sie als Weinkönigin und Weinknecht nicht immer gemeinsam auftreten, aber bis zum nächsten Herbst werden sich noch viele Gelegenheiten finden, auf die sich beide schon sehr freuen.