Biotopverbundplan Keltern 2024
Biotopverbundplanung Endfassung (PDF-Dokument, 7,19 MB, 24.10.2024)
Biotopverbundplanung Maßnahmenlisten (PDF-Dokument, 239,87 KB, 24.10.2024)
---- Anlagen ----
Anlage 1 Bestandsplan Schutzgebiete (PDF-Dokument, 11,2 MB, 29.10.2024)
Anlage 2 Bestandsplan Gewässerlandschaften (PDF-Dokument, 22,0 MB, 29.10.2024)
Anlage 3 Bestandsplan Offenland trocken feucht (PDF-Dokument, 21,1 MB, 24.10.2024)
Anlage 4 Bestandsplan Offenland mittel (PDF-Dokument, 13,6 MB, 24.10.2024)
Anlage 5.1 Schwerpunktbereich (PDF-Dokument, 10,2 MB, 24.10.2024)
Anlage 5.2 Schwerpunktbereich (PDF-Dokument, 13,1 MB, 24.10.2024)
Anlage 5.3 Schwerpunktbereich (PDF-Dokument, 12,8 MB, 24.10.2024)
Anlage 5.4 Schwerpunktbereich (PDF-Dokument, 10,3 MB, 24.10.2024)
Anlage 5.5 Schwerpunktbereich (PDF-Dokument, 8,09 MB, 24.10.2024)
Anlage 5 Massnahmenplan Offenland (PDF-Dokument, 22,4 MB, 24.10.2024)
Anlage 6 Massnahmenplan Gewaesserlandschaften (PDF-Dokument, 22,4 MB, 24.10.2024)
Vorstellung des neuen Biotopverbundplans
Bei strahlendem Sonnenschein und bestem Herbstwetter fand am 12. Oktober 2024, die Vorstellung des neuen Biotopverbundplans unserer Gemeinde statt. Die Veranstaltung begann um 09:30 Uhr an der „Alten Kelter“ in Dietlingen, wo Bürgermeister Steffen Bochinger die gut gelaunten, erschienenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich begrüßte.
Im Anschluss übernahm Frau Schlosser von der Gesellschaft für Landschaftsökologie und Bioplanung (Fa. Bioplan, Heidelberg) die Führung durch den rund 2,5-stündigen Spaziergang. Frau Schlosser, welche auch in Zusammenarbeit mit der Gemeinde den Biotopverbundplan ausgearbeitet hat, bot spannende Einblicke in die geplanten Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt und der ökologischen Vernetzung in der Gemeinde.
Der Spaziergang folge zunächst dem Rannweg mit der Darstellung und Erklärung zum Maßnahmesteckbrief Nr. 8 (Hohlweg und Böschungen nördl. Dietlingen)
Eine Besonderheit im Rahmen der Begehung war die Installation von zwei Nistkästen für den Wendehals auf dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Dietlingen. Diese wurden von Naturschutzwart Fritz Dittus angebracht und sorgten für Begeisterung bei den Anwesenden. Besonders schön: Die Nistkästen wurden unter Anleitung von Hr. Dittus im Rahmen des gemeindlichen Kinderferienprogramms von Kindern selbst gestaltet.
Durch den Schwerpunktbereich 4: Waldrand und Weinberg nördlich Dietlingen und den Schwerpunktbereich 3: Hang und ehemaliger Steinbruch nordöstlich von Dietlingen wurde der Spaziergang mit begleitenden Erklärungen durch Fr. Schlosser fortgesetzt.
Der Abschluss der Begehung fand am alten Steinbruch in Dietlingen statt. Frau Schlosser informierte hier über die geplante Maßnahme Freistellen der südexponierten Fels- und Steilwände (Maßnehmesteckbrief Nr. 9), die durch den Gemeinderat bereits beschlossen wurde und noch in diesem Jahr umgesetzt werden soll. Der Steinbruch ist ein bedeutendes Biotop und wird durch die geplanten Maßnahmen weiter aufgewertet, um der lokalen Flora und Fauna noch besseren Lebensraum zu bieten.
Die Veranstaltung war auch aufgrund der nahezu optimalen Wetterbedingungen ein gelungenes Format und der rege Austausch der Teilnehmer ein wichtiger Schritt in Richtung eines aktiv umgesetzten Biotopverbundplans, der sowohl der Natur als auch den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Die Gemeinde Keltern dankt allen Beteiligten für ihre Unterstützung und freut sich darauf, gemeinsam weitere Maßnahmen zur Förderung der Natur und Artenvielfalt anzugehen.
Gemeinde lässt Biotopverbundplan erarbeiten
Lebensräume vernetzen
Ein Biotopverbundplan soll nach dem Willen von Verwaltung und Gemeinderat wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen im Kelterner Gemeindegebiet vernetzen und einen genetischen Austausch ermöglichen. „Wir geben den Belangen des Naturschutzes einen hohen Stellenwert“, sagt Bürgermeister Steffen Bochinger. Das Fachbüro Bioplan hat nun die Arbeiten aufgenommen und sich bei einem Vor-Ort-Termin in Keltern ein erstes Bild gemacht. Der Startschuss fiel am 8. Dezember bei der Vertragsunterzeichnung mit Bioplan. Mit dabei: Vertreter des Vereins „Natur in Keltern“, Naturschutzwart Fritz Dittus, Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter. Zunächst geht es darum, die vorhandenen Daten und Informationen auszuwerten. Später wird das Büro konkrete Maßnahmen vorschlagen und einen Biotopverbundplan vorlegen. Die Gemeinde kann mit hohen Zuschüssen rechnen.
Genetischen Austausch ermöglichen
Eine zersiedelte Landschaft und eine intensive Landwirtschaft stellen für viele Tier- und Pflanzenarten ein Problem dar. Lebensräume sind zerschnitten, es entstehen Inseln, die häufig auch noch zu klein sind. Ohne Vernetzung fehlt der genetische Austausch, zudem benötigen viele Tierarten verschiedene Biotoptypen, um überleben zu können. Und genau da setzt die Biotopverbundplanung an: Sie soll Lebensräume und Lebensgemeinschaften miteinander verbinden, genetischen Austausch ermöglichen und ökologische Wechselbeziehungen unterschiedlicher Biotoptypen ermöglichen. Das Landesnaturschutzgesetzt gibt seit 2020 vor, dass das Netz verbundener Biotope bis 2030 auf 15 Prozent der Offenlandfläche in Baden-Württemberg anwachsen soll.
Planungsprozess hat begonnen
Vor diesem Hintergrund ist die Gemeinde in den Planungsprozess für Keltern eingestiegen. Im weiteren Verfahren können sich auch Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Das Fachbüro wird zudem die derzeit vorliegenden, am Schreibtisch oder mit elektronischen Mitteln erstellten Daten der Landesanstalt für Umwelt vor Ort überprüfen und anpassen.
„Die Vorteile eines Verbundplans sind offensichtlich“, erklärt Bürgermeister Bochinger. Neben den ökologischen Verbesserungen entstehe ein attraktiveres Landschaftsbild, für die Nachkommen werde eine intakte Artenvielfalt und eine wertvolle Kulturlandschaft erhalten. Die Gemeinde Keltern sieht sich auch deshalb in der Pflicht, weil aus dem Leitbildprozess die Handlungsmaxime „Natürlich. Gemeinsam.“ hervorgegangen ist.
Förderung des Landes
Das Land fördert die Planungen mit 90 Prozent. An den Kosten der Umsetzung einzelner Verbesserungen beteiligt sich das Land mit 70 Prozent aus dem Topf der Landschaftspflegerichtline. 30 Prozent der Ausgaben muss die Gemeinde selbst tragen. Aber: Diese Investitionen kann die Gemeinde in einem Ökokonto speichern. Mit diesem Guthaben können Eingriffe in die Natur durch baurechtliche Projekte ausgeglichen werden.