Bedarf an Kita-Plätzen steigt
Vorausschauende Bedarfsplanung bis 2038 zeigt wachsende Einwohner- und Kinderzahlen – Neue Gruppen notwendig
Die Zahl der Kinder in Keltern wächst. Das geht aus der aktuellen Kindergartenbedarfsplanung hervor. Obwohl die Gemeinde deutlich mehr Kita-Plätze anbietet als der Landesdurchschnitt, benötigt sie mittel- bis langfristig drei zusätzliche Kindergartengruppen. Die Kapazitäten der Schulgebäude reichen dagegen aus. Grund: Die Räume der früher dort beherbergten Hauptschule stehen der Grundschule zur Verfügung. „Dass unsere Gemeinde attraktiv ist und weiter wächst, ist ein gutes Zeichen. Wir müssen die Weichen dafür stellen, dass die Kelterner Kinder auch weiterhin gute Bedingungen haben“, sagt Bürgermeister Steffen Bochinger.
Viele Faktoren berücksichtigt
Um vorausschauend agieren zu können, benötigt eine Kommune möglichst belastbare Zahlen für die künftige Entwicklung. Die Kindergartenbedarfsplanung basiert deshalb auf vielen Faktoren. Dazu gehören unter anderem die Ausweisung von neuen Wohngebieten, dem Ausmaß an Zuwanderung sowie die Geburten- und Sterberate. Die Experten der von der Gemeinde beauftragten Kommunalentwicklung GmbH (KE) sagen Keltern ein Bevölkerungswachstum voraus. Eine wichtige Rolle spielen dabei die rund 320 zusätzliche Wohneinheiten, die in den kommenden sieben Jahren entstehen sollen. Das ergibt in den nächsten 15 Jahren einen Einwohnerzuwachs von 1.100 Personen. Ohne Baugebietserschließungen würde die Bevölkerung drastisch schrumpfen. Erste, durch Krieg ausgelöste Zuwanderungseffekte hat die KE zwar eingerechnet, trotzdem bleiben verschiedene Unsicherheitsfaktoren. Wie sehen die Berechnungen (neu entstehende Baugebiete einbezogen) aus?
- Bei der Altersgruppe der 0-3-Jährigen erwartet die KE für Keltern bis 2027 einen Anstieg auf knapp 290 Kinder. Das Niveau zwischen 270 und 280 Kinder werde auch langfristig erhalten bleiben. Folge: Der Bedarf an Krippenplätzen steigt kurzfristig und bleibt langfristig auf hohem Niveau.
- Die Zahl der 3-7-jährigen Kinder sinkt zunächst leicht ab, steigt dann aber bis 2029 auf 353.
- Die Zahl der 7-11-Jährigen wird folglich erst vier Jahre später ansteigen: von heute 326 auf bis zu 395 Grundschulkinder im Jahr 2033. Dies sind über 69 Grundschüler mehr als heute.
Die Gemeinde Keltern bietet derzeit schon mehr Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren an als die landesweit angepeilten 35 Prozent. Für die Zukunft ist aber mit einer stetig wachsenden Nachfrage zu rechnen, gerade im Ganztagsbereich. Bei einem Anstieg auf 42 Prozent mit moderatem Wachstum der Ganztags-Nachfrage braucht es – wenn die geplanten Baugebiete verwirklicht werden - mittelfristig zwei zusätzliche Krippengruppen..
Neue Einrichtung in Weiler?
Bei den Angeboten für Kinder über drei Jahren zeigt sich, dass die noch vorhandenen Kapazitäten bis 2027 – also mit der Aufsiedelung der Baugebiete - erschöpft sein werden. Die KE schlägt vor, eine neue mindestens dreigruppige Einrichtung zusätzlich zu bauen. . Das biete sich aufgrund der dort baugebietsbedingt wachsenden Kinderzahlen und der Topographie im potenziellen Baugebiet in Weiler an, das den ggf. neuen KiTa-Standort beinhalten könnte an. Alternativ kämen auch Erweiterungen bestehender KiTas in Betracht. All dies wird die Gemeinde bei ihren kommunalen Planungen beachten und entsprechende Ausgaben berücksichtigen müssen.