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Tauchen Sie ein in ein malerisches Ambiente und lassen Sie sich von unseren Weinen und leckeren Speisen verwöhnen.
Genießen Sie die Impressionen des Weinblütenfests 2023
„Wo Weinbau ist, ist’s gesellig“ und das Weinblütenfest ist ein voller Erfolg
Wunderbares Wetter erwartete am vergangenen Sonntag die vielen Besucher des Weinblütenfests in den heimischen Weinbergen. Im Verlauf eines Weinjahres ist die Rebenblüte der erste Anlass zum Feiern und in diesem sind wirklich sehr viele der zarten Gebilde an den Rebstöcken zu finden. Bürgermeister Steffen Bochinger eröffnet mit der amtierenden Weinkönigin Saskia Drapa und ihrem Weinknecht Oliver Kern zünftig das Fest an der Winzerhalle in Ellmendingen und begrüßt Besucher aus Keltern und dem Umkreis. Aus Remchingen-Darmsbach ist Reinhard Schneider wieder da, der seit vielen Jahren ein großer Freund von Weinblütenfest, Weinwandertag und dem Straßenfest in Ellmendingen ist: „Ich komm gerne her. Wo Weinbau ist, ist’s geselliger.“ Schmunzelnd erzählt er noch, wie ihn früher das Dietlinger Urgestein Theo Ossmann augenzwinkernd zu begrüßen pflegte: „Der Darmsbacher ist da, jetzt kann’s losgehen!“
Nachdem Weinkönigin Saskia mit der Weisheit „Wasser macht weise, glücklich der Wein. Drum trinken wir beides, um beides zu sein“ (frei nach Theodor Gottfried von Hippel) ihr Glas Secco rosé erhoben und mit den Anwesenden angestoßen hat, brechen die Festgäste in kleinen und auch größeren Gruppen in Richtung Neureuther Berg oder Keulebuckel auf. Zur Orientierung verteilt der Bürgermeister Flyer, die den Wanderweg und die einzelnen Stationen in den Weinbergen ausweisen. In diesem Jahr sind die lokalen Erzeuger Weingut BAUR, Kelternwein, KeulEck, Roter Mo, Weingut Schmid, Weingut Weinstein, dazu das Maurer Hüttle und der Obst- und Gartenbauverein Dietlingen beteiligt. An den acht Stationen gibt es heimische Weine aus den Kelterner Weinbergen, dazu Leckereien aus dem Ofen, aus der Pfanne und vom Grill. Vorgegeben ist die Strecke nicht und die Weinblütenfestbesucher erwandern sich Klepberg und Keulebuckel individuell. Unterwegs sind Gespräche voller Vorfreude auf die kühlen Plätze unter Bäumen mit verlockenden Tellern voller Bratwürste, Flammkuchen, Quiche, Paella und noch vielem mehr zu hören. Aus einer Wandergruppe widerspricht eine Dame ihren schwelgenden Freunden: „Fragt’s mich lieber, was ich trinken will. Ich freu mich auf den Rivaner!“ Wer bei hohen Temperaturen und wolkenlosem Himmel die Wanderstrecke nicht bewältigen kann oder möchte, nimmt den Shuttlebus, der alle Stationen anfährt und im Bogen über Dietlingen und die Winzerhalle in Ellmendingen wieder zurück in die Weinberge fährt.
Das Weinblütenfest wurde vor gut 20 Jahren von örtlichen Weinbau- und Gastronomiebetrieben eingeführt und ist seitdem immer beliebter geworden. Seine Besucher können nicht nur in schöner Umgebung wandern, mit einem herrlichen Blick ins Tal gemütlich schmausen, miteinander anstoßen und dabei das Angebot der heimischen Winzer probieren, sondern auf Wunsch auch viel Spannendes über den Weinbau erfahren. Die Weinblüte, die hier gefeiert wird, ist ein recht unscheinbares, winziges weißes Gebilde mit fünf Staubgefäßen, die den Stempel umgeben, und mit kaum wahrnehmbarem Duft.
Seit Ende Mai schon haben sich die etwa fünf bis zehn Zentimeter langen Blütenstengel mit rispenartig angeordneten grünen Knöpfchen ausgebildet. Weil sie aussehen wie junge Weinbeeren, aber keine sind, bezeichnet der Fachmann diesen Blütenstand der Weinrebe als „Geschein“. Nun heißt es für den Winzer warten und hoffen. Die Befruchtung der Pflanze erfolgt durch Selbstbestäubung, aber der Ertrag des Rebstocks im Herbst hängt von vielen Faktoren ab. Die empfindlichen Staubgefäße lösen sich zuweilen schon beim Aufspringen der Blüte und können dann den Fruchtknoten nicht befruchten. Auch kann dieser noch abfallen, ohne dass aus ihm eine Weinbeere entsteht. Wenn dies geschieht, spricht der Winzer vom „Verrieseln“. Er hofft auf warmes, trockenes Wetter, damit der gesamte Weinberg in nur wenigen Tagen von unten bis oben blühen kann. Die Gäste des Weinblütenfests hoffen das auch, denn so können sie im nächsten Jahr wieder gemeinsam mit einem guten Tropfen feiern.